Projekt
Das Projekt “Playing with Virtual Realities” erforscht, wie die VR-Technologie und die verkörperten Praktiken von Spielen und Tanzen miteinander wirken (enact als aufführen oder spielen?) und Phantasie und Wahrnehmungserfahrung gestalten. Das Projekt ist eine Kollaboration von Spielen, Tanzen, VR Design, Technikphilosophie, verkörperte Philosophien der Wahrnehmung und Performance-Philosophie. “Playing with Virtual Realities” hinterfragt und experimentiert mit verkörperten Praktiken von Tanz und Spiel. Wir untersuchen wie physikalische Techniken und Technik des Spiels Herausforderungen für die Wahrnehmung hervorrufen und lösen. Wir wollen den Schnittpunkt von Technik und Technik in Designprozessen reflektieren. Sowohl VR-Design – als auch Tanztechniken befassen sich mit der Herausforderung, wie man eine immersive Erfahrung, die die Fließfähigkeit des Alltagsverhaltens nachahmt, erleichtert, während sowohl Tanzen als auch Gaming Praktiken verkörpern, die alltägliche Bewegungs- und Wahrnehmungsmuster übertreten.
Forschung
Tanzen ist ein Gestaltung des Raumes, anstatt nur in einem bereits gegebenen Bereich zu handeln. So ignorieren Tänzer “methodisch” den realen Raum und beziehen ihre Bewegungsentscheidungen nach imaginären Spielregeln. Gleichzeitig führen Tänzer ihre Bewegungen nach dem, was der eigentliche Raum und ihre körperlichen Fähigkeiten ermöglichen. Die Integration der tatsächlichen und der virtuellen Tänzer fortwährend fortsetzen und erweitern ihre tatsächlichen Bewegungskapazitäten. Aus diesen Gründen sehen wir in der ästhetischen Arbeit des Tanzens eine Quelle für die Erforschung kreativer Wahrnehmungsmuster. So haben die ausgebildeten Tänzer ein Archiv von sachkundigen Techniken für Bewegung, Phantasie, Wahrnehmungsproblemlösung und Kreativität. Darüber hinaus ermöglichen die jüngsten Entwicklungen des VR-Designs den Akteuren in einer imaginären Welt innerhalb der virtuellen Realität zu sehen, zu handeln und diese in die Wirklichkeit zu bringen. Dennoch wirken der Rest der physischen Sinne, vor allem der Sinn des Gleichgewichts, die Propriozeption und der Tastsinn abhängig vom eigentlichen Raum, der jenseits der virtuellen Vision liegt. Aus diesen Gründen sehen wir in der VR-Technologie einen interessanten Fall der erweiterten Kognition (siehe Andy Clark und David Chalmers, 1998), der nicht nur die Visionen und die Bewegungsmuster seiner Akteure beeinflusst, sondern auch ihre Wahrnehmungsschemata und ihre verkörperten Techniken.
Ergebnis
Im „Playing with Virtual Realities“ erforschen wir die Beziehung zwischen Vision und Bewegung, sowie die kognitiven, physischen und wahrnehmbaren Herausforderungen, wenn Visionen und Bewegungen dissoziiert werden. Wir beschäftigen uns mit der Rolle die Phantasie bei der Gestaltung neuer Weisen des Wissens hat und wie mit Phantasie und einem virtuellen Reich die wirkliche Wahrnehmung in der kreativen Erfahrung umsetzen werden kann. “Playing with Virtual Realities” wird im Januar 2018 eine VR-Dance-Installation bei DOCK11, Berlin, aufgeführt. Der Forschungsprozess sammelt einen Katalog von Bewegungsmöglichkeiten innerhalb der VR und zielt darauf ab, seine Fragestellung zu erweitern. Der Prozess und seine Entwicklung werden ständig dokumentiert und ergeben eine Vielzahl von Publikationen. Unter ihnen ein Projekt-Blog auf der Website des internationalen Netzwerks Performance Philosophy und weiteren akademischen Publikationen.